Pfarrei Nossa Senhora de Lourdes Dauernde Projekte -


  Familienzisternen
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Inhalt

Grundproblem im Nordosten Brasiliens ist der Wassermangel, fast alle anderen Probleme resultieren daraus. Die Regenmenge zwischen Dezember und April würde ausreichen, um Land und Menschen über die 7-8 monatige Trockenzeit  mit dem notwendigen Wasser zu versorgen wenn entsprechende Speichermöglichkeiten geschaffen würden. Das Grundwasser ist nicht nutzbar, 95% sind salzhaltig, nur 5% theoretisch nutzbar. Im ganzen Gebiet der beiden Pfarreien gibt es kein Fließgewässer und keine Quelle. 

Untersuchungen haben ergeben, dass die sogenannten Familienzisternen den größten Nutzen für die Menschen bringen und ihnen ein Überleben ermöglichen. Andere Systeme der Wasserspeicherung, wie Stauseen und Staubecken, scheitern sowohl am politischen Willen der Verwaltung als auch an der Finanzierung. Tiefbrunnen müssen 60 - 100 m tief gebohrt werden und es gibt keine Stromversorgung für die Pumpen. 

Bedarf

Umfragen 1995 ermittelten einen Bedarf an Zisternen im Landkreis Campo Alegre de Lourdes von 4 050 Stück, gebaut wurden bis Ende 1998 etwa 1240 Stück, jede Zisterne hat ein Fassungsvermögen von 15 000 Liter. 

Planung und Durchführung

Die Basisgemeinden beschließen in Versammlungen gemeinsam, welche Familie eine Zisterne bekommen soll. Sind mehr Bewerber da als Zisternen gebaut werden können wird ausgelost. In jeder Gemeinde bekommt auf Beschluß der Versammlung eine besonders arme Familie einen höheren Zuschuß und die Hilfe der Anderen. Die vorhandenen Mittel aus Spenden werden entsprechend der Gemeindegröße proportional verteilt. Die begünstigten Familien (mit durchschnittlich 8 Personen) erhalten einen Zuschuss zu den Materialkosten in Höhe von etwa 500.-DM. Sie müssen an Eigenleistung erbringen: 
  • Ausheben der Grube ( ca 20 cbm ), 
  • Sand und Wasser für den Mörtel beschaffen und 
  • beim Bau mitarbeiten. 
Sie müssen sich ebenfalls verpflichten, in Zeiten großer Wassernot anderen Familien Wasser abzugeben. Das Regenwasser der Zisterne darf nur zum Trinken und Kochen benützt werden. 
Eine Zisterne kostet etwa 800.-DM. Die Maurer sind bei der Gewerkschaft der Landarbeiter - mit der Kirche zusammen der wichtigste Faktor bei der Entwicklung des Landes - angestellt und bekommen eine spezielle Ausbildung und regelmäßige Schulung für den Bau von Zisternen. Kirche und Gewerkschaft arbeiten eng zusammen. 

Partner vor Ort

Die Dachorganisation der Gewerkschaften, OXFAM, beteiligt sich neben anderen Projekten auch an der Finanzierung der Wasserprojekte. Sie finanzierte die ersten 100 Zisternen, baute 27 Tiefbrunnen bis 15 m Tiefe, und 2 Bohrbrunnen. 

Statistik

Ein wenig Statistik: 
In der Diözese Juazeiro wurde bisher an Zisternen gebaut: 
  • Campo Alegre de Lourdes  30 000 Einw. 1240 Zisternen 
  • Pilao Arcado mit ca 40 000 Einw. 1050 Zisternen und mehrere Brunnen 
  • Remanso mit ca 40 000 Einw. 600 Zisternen 
  • Casa Nova mit ca 45 000 Einw. 400 caxios ( in den Fels gegrabene Schächte ) 
  • Juazeiro mit ca 180 000 Einw. 700 Zisternen 
Diözese Sento Se, Stadt Sento Se, 
  • eine Zisterne hat der Pfarrer gebaut als Muster für die Leute. 

Internationale Wertschätzung

Im Juli 1999 fand ein internationales Symposium in Petrolina statt , an dem 250 Vertreter aus 25 Ländern teilnahmen. Thema dieser Versammlung war die alternative Wasserversorgung. Armínio de Deus Braga, der Präsident der Gewerkschaft der Landarbeiter von Campo Alegre de Lourdes erhielt dabei eine der drei internationalen Auszeichnungen, die bei dieser Versammlung vergeben wurden. Damit wurde das Projekt des Zisternenbaus der Gewerkschaft von Campo Alegre de Lourdes gewürdigt und anerkannt. 
Am 12. Juli 1999 besuchten 22 Vertreter aus 10 Ländern Campo Alegre de Lourdes und besichtigten die Zisternen in der Gemeinde Barreiro de Espinheiro und waren sehr beeindruckt vom Zisternenbauprojekt. 
Ein weiteres konkretes Ergebnis der Versammlung in Petrolina war dieGründung der ABCMAC (Associação Brasileira de Captação e Manejo de Águas de Chuva) auf nationaler Ebene, in deren Vorstandschaft Armínio gewählt wurde und die folgende Ziele hat: 
  • die alternativen Technologien für das Auffangen und Versorgen mit Wasser weiterverbreiten
  • die Forschung und das Entwickeln von weiteren Alternativen fördern
  • politischen Druck u. Aktionen organisieren, damit das Zisternenbauprogramm in den Wasserhaushaltsplan  der Regierung aufgenommen und damit offiziell staatlicherseits gefördert wird. 

Fragen zum Inhalt an:
Autor:
URL: http://www.s.shuttle.de/delta/parcal/tga-d.html
Letzte Änderung: 26.03.2000