Sommerzeltlager Gehülz bei Kronach 1984

Stamm Gallier, Wuppertal

Regen, Wind, wir lachen drüber.

Der Sommer fand an 3 Tagen unseres Zeltlagers statt.

Da aber mit unerträglicher Hitze. An den restlichen Tagen des Lagers wuchsen Schwimmhäute an unseren Fingern. Wie es außerdem war? Wie so ein Lager eben ist: Gemein­schaftsleben mit viel Fröhlichkeit, Spannung und mit vielen außerordentlichen Angeboten. Unter Leitung von Herrn Neubauer von der bayrischen Grenzpolizei unternah­men wir eine Zonengrenzfahrt und konnten uns anhand der Zäune und Mauern davon überzeugen, wie ein Teil unseres Volkes gefangengehalten wird. Eine Floßfahrt auf der wil­den Rodach bescherte uns unwahrscheinlich viel Vergnügen und nasse Hosen. Unsere beiden Pfadfindertrupps verließen für 3 Tage unseren Zeltplatz, um mal ganz losgelöst vom Lagerbetrieb ihre Gruppengemeinschaft zu stärken (die Pfadfinder in nördlicher Richtung und die Pfadfinderinnen in südlicher Richtung!) Auch die Jungpfadfinderinnen lös­ten sich für 2 Tage vom Lagerplatz. Stadtspiele in Gehülz, in Kronach sowie zum Wasserschloß Mittwitz machten viel Spaß und brachten eine Unmenge von Wissen ein. Die bürger­liche Gemeinde Gehülz und das Landratsamt unterstützten uns in kaum zu übertreffender Weise: Sie finanzierten einen Teil unserer Grenzlandfahrt, sie ließen uns an einem Tag ganz kostenlos ins Schwimmbad, damit alle Lagerteilnehmer sich mal so richtig warm duschen konnten. Kurz: Wir fühl­ten uns sehr wohl in unserem Zeltlager. Was sonst noch passierte? Beim Fußballspiel brach einer sich die Hand, einige Jungen und Mädchen konnten es nicht unterlassen, sich nachts im Zelt zu erbrechen, 2 Leiter waren fast rund um die Uhr damit beschäftigt, bei Jungen und Mädchen Zecken zu entfernen (die kleine Juliane wurde zum Zeckenbomber des Lagers ernannt, weil sie auf einmal vier Zecken in sich hatte), ein vierzehnjähriger Pfadfinder überhörte die ständige Aufforderung der Leitung, auf eingedrungene Zecken zu achten und hatte Tage später, gegen Ende des Lagers, hohes Fieber. Die Zecke wurde dann in Wuppertal im Krankenhaus operativ entfernt.

Und trotz allem: Es war mal wieder ein herrliches Zelt­lager, trotz Regen, trotz Zecken. Und auch die Ernährung (das Mittagessen erhielten wir von einem Gasthof) war mehr als zufriedenstellend, qualitativ wie quantitativ.

Wegen des Unternehmens 'Israel' der Pfadfinderstufen im Jahre 1985 wird im kommenden Jahr kein Stammeslager durch­geführt.

Die einzelnen Gruppen werden in den Osterferien jeweils eine Woche in Jugendherbergen bzw. in Schullandheimen verbringen.

Und was sagten die Leiter zu all dem? Auch sie waren mit Begeisterung dabei, stöhnten aber am Ende des Lagers auf: "Ist das 'ne Freude!"

zurück zur Übersicht