WORTE vom 14. - 20. November 2004

 

ausgewählt von Ambros Tremel, Frankenthal, Katholische Kirche

 

 

Sonntag 14. November 2004

Toleranz

Das Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Kulturen funktioniert nur mit Offenheit und Toleranz. Ich möchte allerdings betonen, dass ich Toleranz nur in bestimmtem Maß gutheiße. Ich kann z.B. die Diskriminierung von Frauen nicht tolerieren. Ich befürworte Toleranz, aber nur ohne Menschenverachtung.

Dinah, 20 Jahre, Jüdin

 

Montag, 15. November 2004

Toleranz

Im vergangenen Sommer waren wir alle gemeinsam Zelten. Zwei Jugendliche haben angefangen, Witze über Jesus Christus zu machen. Das hat mich sehr verletzt, denn sie haben meinen Glauben ins Lächerliche gezogen. Zuerst war ich so wütend, dass ich dachte, es wäre besser, sie nie wieder zu sehen und kein Wort mehr mit ihnen zu wechseln. Ich war voll von Hass und habe sie angeschrien, wie dumm sie sind. Erst viel später haben wir darüber in Ruhe gesprochen, einer hat sich bei mir entschuldigt. Wir haben alle gelernt, dass man über das, was dem anderen heilig ist, nicht abfällig sprechen darf.

Nadine, 14 Jahre, arabische Christin

 

Dienstag, 16. November 2004

Segnet, die euch fluchen

Segne meine Füße, dass sie sich nicht abwenden, sondern einen ersten Schritt zum anderen tun.
Segne meine Hand, die sich zur Faust geballt hat, dass sie sich zum Händedruck öffnet.
Segne meine Augen, in denen Bitterkeit liegt, dass sie Freundlichkeit ausstrahlen.
Segne meinen Mund, der verdammen will, dass er ein freundlichen Wort findet.
Segne mein Herz, das auf Vergeltung aus ist, dass es zur Vergebung bereit wird.
Herr, aus eigener Kraft kann ich meine Füße, Hände und Augen, meinen Mund und mein Herz nicht umkehren. Verwandle mich durch deinen Segen.

Gerhard Rögner

 

Mittwoch, 17. November 2004

Fairer Handel

Ich unterstütze den Fairen Handel schon seit längerer Zeit. Die Menschen, die für uns zum Beispiel Kaffee oder Kakao anbauen, haben ein Recht auf faire Entlohnung für ihre Arbeit. Durch mein Engagement möchte ich dazu beitragen, dass die Menschen hier in Deutschland bewusster und fairer einkaufen. Und die Produkte aus Fairem Handel schmecken einsame Spitze. Kaffee und dunkle Schokolade kann ich jedem wirklich ans Herz legen. Ich glaube fest daran, wenn wir anderen Menschen helfen, dann haben wir selbst auch fröhlichere Gesichter.

Marianne Rogée, Schauspielerin in der Lindenstraße

 

Donnerstag, 18. November 2004

Religion darf keine Privatsache sein

In unserer Gesellschaft ist Religion zur Privatsache geworden – leider! Müssen sich denn heute nur die rechtfertigen, die glauben? Welcher Schaden entsteht dort, wo man ohne Gott auszukommen meint? Man muss auch das "ohne Gott" verantworten. Mit allen Konsequenzen für die Zukunft unserer Gesellschaft.

Bischof Anton Schlembach, Speyer

 

Freitag, 19. November 2004

Aus Oskar und die Dame in Rosa

Vertrau Gott deine Gedanken an. Gedanken, die man nicht ausspricht, machen schwer. Das sind Gedanken, die sich festhaken, dich belasten und dich erstarren lassen, Gedanken, die den Platz wegnehmen für neue Ideen und in dir verfaulen. Du wirst zu einer Müllhalde voller alter Gedanken, die zu stinken anfangen, wenn du sie nicht aussprichst.

Eric Emmanuel Schmitt

 

Samstag, 20. November 2004

Fairer Handel

Ich denke, wir können unsere Nahrungsmittel wie Schokolade, Kaffee oder Tee nur genießen, wenn wir wissen, dass andere Leute dafür nicht leiden, weil sie keine Schuhe für ihre Kinder haben, weil sie keine Krankenhäuser haben etc. Ich finde es wichtig, dass wir von unserem Geld einen kleinen Teil abgeben an Leute, die es wirklich brauchen, dass wir ihnen zu einem besseren Leben verhelfen.

Kerstin Kramer, Schauspielerin in Verbotene Liebe