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WORTE
vom 31. Oktober - 06.
November 2004
ausgewählt von Nina Endres, Oberursel,
Katholische Kirche
Sonntag, 31. Oktober 2004
Lernen ist das Spiel, das im Leben am meisten Spaß macht. Alle
Kinder kommen zur Welt mit diesem Glauben, und sie halten daran fest,
bis wir sie überzeugen, dass Lernen wirklich harte und unerfreuliche
Arbeit ist.
Diese Lektion lernen einige Kinder aber nie wirklich. Sie gehen durch
das Leben und glauben daran, dass Lernen das einzige lohnende Spiel ist.
Es gibt ein Wort für solche Menschen. Wir nennen sie Genies.
Montag, 1. November 2004
Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar wie der Same, aus dem ein
riesiger Baum erwächst; sie ist aber der Ursprung für die sichtbaren
Veränderungen im Leben des Menschen.
Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar wie der Same, aus dem ein riesiger
Baum erwächst.
"Kraft der Gedanken" von Leo Tolstoi
Dienstag, 2. November 2004
Optimisten sind die Menschen, die genau wissen, wie traurig und
grausam das Leben sein kann. Pessimisten sind die, die es jeden Morgen
wieder neu heraus finden.
Von Sir Peter Ustinov
Mittwoch, 3. November 2004
Nimm dir Zeit zum Denken, es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit für die Arbeit, denn dies ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zum Spielen, dies ist das Geheimnis der Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen, dies ist die Grundlage des Wissens.
Nimm dir Zeit für die Andacht, das wäscht den irdischen Staub von
deinen Augen.
Nimm dir Zeit zum Träumen, dies ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Lachen, das hilft, die Bürden des Lebens zu tragen.
Nimm dir Zeit für die Liebe, sie ist der wahre Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit, dich umzuschauen, der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig
zu sein.
Nimm dir Zeit, um mit Freunden zusammen zu sein und ihnen zu helfen,
dies ist die Quelle des Glücks.
Zeit ist das begrenzteste Mittel, das du zur Verfügung hast.
Deshalb nimm dir Zeit, den Duft der Rosen zu genießen.
"Nimm dir Zeit, den Duft der Rosen zu genießen" aus Irland
Donnerstag, 4. November 2004
Könnte ich mein Leben noch einmal von vorn beginnen, würde ich
versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde alberner sein, würde ganz locker werden, nur noch ganz
wenige Dinge ernstnehmen.
Ich würde entschieden verrückter sein und weniger reinlich.
Ich würde mehr Gelegenheiten beim Schopf ergreifen und öfters auf
Reisen gehn.
Ich würde mehr Berge ersteigen, mehr Flüsse durchschwimmen und mehr
Sonnenaufgänge auf mich wirken lassen.
Ich würde mehr Schuhsohlen durchlaufen, mehr Eis und weniger Bohnen
essen.
Ich würde mehr echte Probleme und weniger eingebildete Nöte haben.
Nun, ich habe meine verrückten Augenblicke, aber wenn ich noch einmal
von vorn anfangen könnte, würde ich mehr verrückte Augenblicke haben
- genau gesagt:
Augenblicke, einen nach dem anderen, und nicht mehr Pläne zehn Jahre
voraus.
"Ein zweites Mal" von Jorge Luis Borges
Freitag, 5. November 2004
Der Tag wird kommen, nachdem wir den Raum, die Winde, die Gezeiten
und die Gravitation nutzbar gemacht haben, an dem wir für Gott die
Energien der Liebe nutzbar machen werden. Und an diesem Tag, zum zweiten
Mal in der Geschichte der Welt, werden wir das Feuer entdeckt haben.
"Liebe" von Teilhard de Chardin
Samstag, 6. November 2004
In einer gewundenen Gasse von Kowloon kam ich an einem Laden vorbei,
in dem man Tätowierungen machen lassen konnte. Im Schaufenster waren
einige Motive ausgestellt: eine Meerjungfrau, eine Flagge und das Motto.
Born to lose (auf deutsch: Zum Verlieren geboren)
Letzteres verblüffte mich dermaßen, dass ich den Laden betrat und den
Mann fragte, ob sich tatsächlich je irgendjemand diese Worte habe in
die Haut tätowieren lassen. "Einige", erwiderte er.
Und dann fügte er in gebrochenem Englisch eine weise Erkenntnis hinzu:
"Bevor Tätowierung auf Körper, Tätowierung im Kopf."
"Born to lose" von Norman Vincent Peale
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