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WORTE
vom 24. - 30. Oktober 2004
ausgewählt von Pfarrer
Helmut Siebert, Simmern / Hunsrück,
Evangelische Kirche
Sonntag, 24. Oktober 2004
Rettung
"Gott hat mich gerettet", sagt der amerikanische Arzt
Benjamin Carson.
Er ist der Chirurg, der die siamesischen Zwillinge Lea und Tabea
operiert hat. Carsons Leben begann im Schwarzen-Ghetto von Detroit. Sein
Vater verließ die Familie wegen Drogen und Frauengeschichten. Seine
Mutter litt an Depressionen. Und Benjamin Carson war in der Schule immer
nur das kleine Dummchen.
"Gott hat mich gerettet; deswegen bin ich nicht im Gefängnis
gelandet". Carson findet Halt im Glauben und befreit sich aus dem
Ghetto. Arzt will er werden – das weiß er schon als Kind. Und seine
Hoffnung wird wahr: Mit 33 wurde er Professor und Direktor der
Kinderchirurgie in Baltimore. Heute ist er Spezialist für am Kopf
zusammengewachsene siamesische Zwillinge.
Carson sagt: "Gott hat mich gerettet, damit ich andere retten
kann."
Montag, 25. Oktober 2004
Talent
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Sie werden überrascht sein: ich bin nicht einmal gerne Chirurg.
Vom ersten Moment meiner Karriere an habe ich es gehasst, Blut sehen
zu müssen. Das ist immer noch so. Doch Gott hat mir nun einmal das
Talent eines Chirurgen gegeben. Und das sicherlich deswegen, damit ich
es nutze. Was soll ich also machen?"
Dienstag, 26. Oktober 2004
Humor
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Jeden Tag beginne und beende ich damit, in der Bibel die Sprüche
des Königs Salomo zu lesen. Die Bibel erzählt, wie dieser König
einmal einen Streit entscheiden musste: Zwei Frauen stritten sich um
das Sorgerecht für ein Kind. Weil sie sich nicht einigen konnten,
entschied König Salomo, das Kind solle in der Mitte geteilt werden.
Das wollte er natürlich nicht wirklich tun, sondern er wollte die
Liebe der Frauen zu dem Kind testen. Auch ich heiße mit zweitem Namen
Salomo. Und auch ich bin bekannt geworden, weil ich Kinder
durchtrenne. Gott scheint Humor zu haben."
Mittwoch, 27. Oktober 2004
Beten
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Ich brauche es, dass Menschen für mich beten. Sie glauben das
vielleicht nicht, aber ich fühle tatsächlich die Kraft solcher
Gebete, während ich operiere. Ich trete auch niemals an einen
OP-Tisch, ohne vorher selbst gebetet zu haben. Ich bitte Gott um
Weisheit und Führung. Und auch meine Kollegen ermutige ich dazu –
und die Patienten auch. Je mehr Menschen beten, desto besser ist es.
Aber natürlich zwinge ich niemandem meinen Glauben auf."
Donnerstag, 28. Oktober 2004
Seele
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Ich glaube, dass Menschen eine Seele haben. Das Bild vom
eiskalten Chirurgen sollte ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.
Ich habe nie gelernt, meine Emotionen am Eingang des OPs abzulegen.
Und ich hoffe, ich werde das auch nicht lernen. Wie kann ich denn gefühllos
sein, wenn Patienten so viel Vertrauen in mich legen, dass sie mir
ihren Körper anvertrauen und sogar ihr Gehirn? Wenn ich auf ein
Gehirn schaue, dann ist mir bewusst, dass ich dort die gesamte Persönlichkeit
eines Menschen vor mir habe, all seine Gedanken und Gefühle. Aber
nicht seine Seele, denn die sieht nur Gott."
Freitag, 29. Oktober 2004
Weisheit
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Fürs Operieren ist das perfekte Zusammenspiel von Augen und Händen
wichtig. Außerdem hat mir Gott wohl einen besonderen Sinn für
Konsequenzen gegeben. Als Chirurg muss ich bei jedem Schritt möglichst
weit voraus denken und entsprechende Entscheidungen treffen. Darum
bete ich immer, Gott möge mir Weisheit verleihen. Weisheit, wie sie
der biblische König Salomo hatte. Mein zweiter Vorname ist übrigens
Salomo."
Samstag, 30. Oktober 2004
Hände
Der amerikanische Arzt Benjamin Carson hat die siamesischen
Zwillinge Lea und Tabea operiert. Carson sagt über seinen Beruf:
"Eine solche Operation kann leicht 24 Stunden in Anspruch nehmen.
Sie kann sogar zwei oder drei Tage dauern. Wir müssen immer auf so
etwas vorbereitet sein. Und wir müssen auch darauf vorbereitet sein,
dass wir unser Ziel nicht erreichen. Auch die Patienten bereite ich
darauf vor. Deswegen nehmen sie es mir auch nicht übel, wenn etwas
schief geht. Denn sie wissen, dass ich alles gegeben habe, was meine Hände
geben konnten. Aber wie es ausgeht, liegt nicht in meinen Händen,
sondern in Gottes Händen."
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