WORTE vom 10.-16. Oktober 2004

 

ausgewählt von Pfarrer Roland Spur, Esslingen, Evangelische Kirche

 

 

Sonntag, 10. Oktober 2004

Made by God

Ein Science-Fiction-Film über das Jahr 2050: Die Erde leidet so schwer unter den Menschen, dass der Untergang dieser Welt nicht mehr aufzuhalten ist. Die einzige Überlebenschance besteht darin, dass Wissenschaftler die Bewohnbarkeit des roten Nachbarplaneten schaffen: Bei dieser Mars-Mission geht’s um die Rettung der Menschheit! Dr. Bud Chantilas, ein älterer Wissenschaftler, gespielt von Terence Stamp, sagt:
»Mir wurde klar, dass die Wissenschaft keine Antworten auf die wirklich interessanten Fragen hat. Und da entdeckte ich die Philosophie. Seither bin ich auf der Suche nach Gott. Wer weiß, vielleicht hebe ich mal einen Stein auf, auf dessen Unterseite steht 'Made by God'. Das Universum ist voller Überraschungen.«

Aus dem Film »Red Planet« (USA 2000)

 

Montag, 11. Oktober 2004

Dankbarkeit

In dem preisgekrönten Film "American Beauty" sagt Lester Burnham – gespielt von Kevin Spacey:
»Eigentlich könnte ich ja ziemlich sauer darüber sein, was mir wiederfahren ist. Aber es fällt schwer, wütend zu bleiben, wenn es so viel Schönheit auf der Welt gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen – doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf, ich sollte mich entspannen und aufhören zu versuchen, die Schönheit festzuhalten. Dann durchfließt sie mich wie Regen. Und ich kann nichts empfinden außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen kleinen Lebens.«

Aus dem Film »American Beauty« (USA 1999)

 

Dienstag, 12. Oktober 2004

Idiotie

Der Psychiater Dr. Mark Powell ist die seltsamsten Wahnvorstellungen gewohnt. Eines Tages sieht er sich einem Mr. Prot gegenüber, einem höflichen, höchst intelligenten Mann, der sich ihm als Außerirdischer vorstellt. Bei ihm auf seinem Planeten K-Pax gebe es keine Regierung. Keine Gesetze, keine Gesetzeshüter. Prot erweckt die Neugierde des Arztes:
»Was ist Recht? Und was ist Unrecht?«
»Das weiß doch jedes Lebewesen im Universum, Mark.«
»Und was ist, wenn jemand etwas Unrechtes getan hat, wie wird der bestraft?«
»Ich verrate Ihnen etwas, Mark. Ihr Menschen – die meisten jedenfalls – leben mit dem Prinzip "Auge und Auge", "Zahn um Zahn", was im ganzen Universum für seine Idiotie bekannt ist. Euer Buddha und Euer Christus sahen das auch ganz anders, hatten ganz andere Visionen. Aber niemand hat das groß beachtet. Weder die Buddhisten noch die Christen. Ihr Menschen – manchmal ist es schwer zu begreifen, wie Ihr es so weit geschafft habt!«

Aus dem Film »K-Pax« (USA 2001)

 

Mittwoch, 13. Oktober 2004

Wohlüberlegt leben: intensiv

Einige Internatsschüler sind von Mr. Keating, ihrem neuen Literatur-Professor, so begeistert, dass sie einen Klub gründen, den »Klub der toten Dichter«, und zu Beginn jedes heimlichen Treffens im Wald lesen sie sich sein Motto vor. Es stammt von dem amerikanischen Dichter Henry David Thoreau.
»Mir boten sich zwei Wege dar, ich nahm den, der weniger betreten war. Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben. Intensiv leben wollte ich, das Mark des Lebens in mich aufsaugen, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen würde. Damit ich nicht in der Todesstunde einsehen müsste, dass ich nicht richtig gelebt hatte. Das Leben ist so kostbar!«

Aus dem Film »Der Klub der toten Dichter« (USA 1989)

 

Donnerstag, 14. Oktober 2004

Seele

»God’s Army«, ein Fantasyfilm: böse Engel wollen die himmlische Macht übernehmen. Weil sie eifersüchtig sind, wie Gott die Menschen geschaffen hat. So kommt es zum Krieg gegen gute Engel und Menschen. Wie zum Beispiel Thomas, der sagt:
»Nur wenn wir glauben, können wir uns retten. Aber wenn es in unserer Entscheidung liegt zu glauben, können wir den Glauben auch wieder verlieren. Das kann einen Menschen treffen, einen Engel und selbst den Teufel.
Doch selbst wenn wir glauben, werden wir Gottes Wirken niemals voll ergründen. Aber vielleicht einen Teil davon. Unseren Teil, denn Gott gab uns eine Seele. Vielleicht bedeutet das am Ende ein Mensch zu sein.«

Aus dem Film »God’s Army« (USA 1995; 1998; 2000)

 

Freitag, 15. Oktober 2004

Zustimmung

In dem Film »Sieben«, einem Thriller über einen Serienkiller und die sieben Todsünden, sagt Detective William Sommerset, gespielt von Morgan Freeman, den Satz:
»Ernest Hemingway hat mal geschrieben: "Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft." Dem zweiten Teil stimme ich zu.«

Aus dem Film »Sieben« (USA 1995)

 

Samstag, 16. Oktober 2004

Zweifel, Leben und Glauben

Mahatma Gandhi, der indische Politiker des gewaltlosen Kampfes und passiven Widerstandes gegen die britische Kolonialherrschaft – Gandhi sagt in dem gleichnamigen Film zu einem Journalisten:
»Wenn ich verzweifelt bin, sag ich mir, dass in der Geschichte der Weg der Liebe und der Wahrheit immer wieder gesiegt hat. Es mag Tyrannen und auch Mörder gegeben haben, die – so schien es manchmal – unbesiegbar waren, aber irgendwann wurden sie doch gestürzt. Denke immer daran, immer, immer wenn du bezweifelst, dass der Weg, den du gehst, Gottes Weg ist, der Weg, den er für uns vorher bestimmt hat, denke daran und dann versuch’, in seinem Glauben zu leben!«

Aus dem Film »Gandhi« (Großbritannien/Indien 1982)