WORTE vom 01.-07. August 2004

ausgewählt von Pfarrerin Ilka Sobottke, Mannheim, Evangelische Kirche

 

 

Sonntag, 01. August 2004

Im 19. Jahrhundert tagte irgendwo im mittleren Westen der U.S.A. ein Parlament. Da brach ein Blizzard los, der Himmel verfinsterte sich, es blitzte und donnerte nur so, in kürzester Zeit herrschte fast vollkommene Dunkelheit, während Regen an die Scheiben peitschte. Schreie, Angst und Panik: der Weltuntergang! Die Apokalypse!
Daraufhin erhob sich ein Abgeordneter, bat um Ruhe und sagte dann: »Meine Herren Abgeordneten, es gibt logisch nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Herr kommt jetzt – dann soll er uns bei der Arbeit vorfinden. Oder er kommt nicht dann besteht kein Grund, unsere Arbeit zu unterbrechen.«

 

Montag, 02. August 2004

Wenn du zurückkommst, Herr Jesus, wird durch uns ein prächtiges Gewitter gehen. Es wird ein Leuchten in unseren Augen sein und wir werden dem neuen Menschen ein Stück näherkommen. Wir werden Straßen und Plätze, Häusermeere und ganze Städte in Farbe tauchen. Wir werden die Wüsten bewegen, auf dass die Oasen blühen und gedeihen. Dir zuliebe werden wir Mensch und Tier durch verschiedene Welten führen. Ozeane werden wir überqueren, um dich zu sehen, um von dir das Wort der allumfassenden Liebe zu hören. Dein Wort, das uns zum Leben und Überleben führt.
Schick uns den Starkstrom des Mitleids, denn wir wollen dir helfen, die Welt von Finsternis zu befreien. Jesus darum bitten wir dich, ehe uns die Kräfte verlassen. Darum bitten wir dich mit ganzer Seele

Hanns Dieter Hüsch

 

Dienstag, 03. August 2004

Die siebte Plage: Der Herr sprach zu Mose: Geh morgen früh zum Pharao, und richte ihm aus: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, es soll mir dienen! Wenn du nicht auf mich hörst, werde ich solche Strafen über dich , deine Hofbeamten und dein ganzes Volk verhängen, dass du einsehen musst: Niemand auf der Welt ist so mächtig wie ich! Es wäre leicht für mich, jetzt schon meine Hand auszustrecken, dich und dein ganzes Volk mit der Pest zu bestrafen und vom Erdboden zu vertilgen! Aber ich habe dich am Leben gelassen, um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen. Immer noch bist du hochmütig und weigerst dich mein Volk ziehen zu lassen. Darum schicke ich morgen um diese Zeit den schlimmsten Hagel, den Ägypten in seiner Geschichte gesehen hat. Sorg dafür, dass deine Knechte sich selbst und deine Viehherden draußen auf dem Land in Sicherheit bringen! Alle Menschen und Tiere, die nicht in Häusern oder Ställen Schutz gesucht haben, werden vom Hagel erschlagen." Einige der ägyptischen Hofbeamten nahmen die Drohung des Herrn ernst. Sie ließen ihre Knechte und das Vieh schleunigst in die Häuser und Ställe bringen. Andere dagegen beachteten die Warnung nicht; ihre Knechte und ihr Vieh blieben draußen auf den Weiden. Der Herr sprach zu Mose: "Streck deine Hand zum Himmel aus – dann wird ein Hagelsturm auf ganz Ägypten niedergehen, auf Menschen, Tiere und Pflanzen!" Als Mose seinen Stab zum Himmel ausstreckte, schickte der Herr ein gewaltiges Gewitter; es hagelte blitzte und donnerte. Der Hagel prasselte auf das Land nieder, und überall schlugen Blitze ein. Es war das schlimmste Unwetter, das Ägypten in seiner Geschichte je erlebt hatte; es hatte im ganzen Land furchtbar gewütet: Auf den Feldern waren Menschen und Tiere vom Hagel erschlagen worden, die Äcker waren verwüstet, die Bäume zerschmettert. Nur das Gebiet Goschen in dem die Israeliten wohnten, war verschont gebleiben.

Katastrophales Unwetter über ganz Ägypten

Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen. "Diesmal habe ich mich schuldig gemacht", gab er zu. "Der Herr ist im Recht, ich und mein Volk sind im Unrecht. Bittet den Herrn, dass er Gewitter und Hagel aufhören lässt! Ich verspreche euch: Ihr dürft aus meinem Land fortziehen! Niemand wird euch zurückhalten." Mose antwortete: "Sobald ich die Stadt verlassen habe, will ich meine Hände erheben und zum Herrn beten. Dann werden Donner und Hagel aufhören. So sollst du erkennen, dass die Erde dem Herrn allein gehört. Aber ich weiß, Du und deine Hofbeamten, ihr habt immer noch keine Ehrfurcht vor Gott!"

2. Buch Mose, 9

... Mose verließ den Pharao ging zur Stadt hinaus und betete dort mit erhobenen Händen zum Herrn. Da hörten Regen, Donner und Hagel auf. Als der Pharao sah, dass das Unwetter vorüber war, änderte er seinen Entschluss und blieb starrsinnig, ebenso seine Beamten. ER weigerte sich die Israeliten ziehen zu lassen, und lud so weiter Schuld auf sich. Genauso hatte es Mose im Auftrag des Herrn vorausgesagt...

 

Mittwoch, 04. August 2004

aus dem Buch des Propheten Jes, Kapitel 25

Herr, du bist mein Gott
Ich lobe und preise dich
denn du vollbringst wunderbare Taten...
Darum ehren dich nun mächtige Völker
in den Hauptstädten der Welteroberer
wirst du gefürchtet.
Die Armen und Schwachen fliehen zu dir;
bei dir sind sie sicher in Zeiten der Not.
Du gibst ihnen Schutz
wie ein Dach im Wolkenbruch,
wie kühler Schatten in der Mittagshitze.
Die Wut der Tyrannen zerstört das Land
Wie harte Regengüsse eine Mauer.
Ihre Mordlust brennt wie die Sonne in der Wüste
Doch du bringst ihr Toben zum Schweigen
Du dämpfst ihr Siegesgeschrei
wie eine Wolke die Sonnenhitze.

 

Donnerstag, 05. August 2004

Aus der Bergpredigt Jesu: ein Wetterbericht

Liebt eure Feinde und bittet für die die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute. Er lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Darum: Ihr sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Matthäusevangelium Kapitel 5

 

Freitag, 06. August 2004

Lobe den Herrn meine Seele
du breitest den Himmel aus wie ein Kleid
das wir durchlöchern, verdünnen, vernichten
Und wie sind deine Werke so groß und so viel
Du hast sie weise geordnet und
die Erde ist voll deiner Güter
doch haben wir ihr die Ausbeutung
verordnet und die Erde ist voller
Atemnot und Gift
So spielen die Fische in den Fluten
und verfangen sich in Riesennetzen
um elend zu verenden
So machst du die Winde zu deinen Boten
die Gifte verteilen um die Erde
über Gute und Böse
Verursacher und Unschuldige
So sind zuckende Blitze deine Diener
Regenströme sintflutartig begleiten sie
ertränken die Schöpfung
...
Wenn du aber deine Hand auftust
so werden alle mit Gutem gesättigt
denn wir wollen uns besinnen
auf die Güte deiner Hände
und anfangen aus deinen Händen
zu leben

Psalmgebet von Hanns Dieter Hüsch

 

Samstag, 07. August 2004

Aus heiterem Himmel

Am 2. Juli 1505, ich war gerade auf dem Weg nach Hause von einem Urlaub kam ich in ein furchtbares Gewitter. Ich hatte nur noch ein paar Stunden bis Erfurt zu laufen. Als plötzlich ein gewaltiger Blitz so dicht neben mir in den Boden schlug, dass ich von dem Luftdruck mehrere Meter weit geschleudert wurde. Ich war so erschrocken wie noch nie und rief: "Hilf! Heilige Anna, ich will Mönch werden!"
Als ich endlich zuhause ankam, ging es mir immer wieder durch den Kopf. Ich will Mönch werden. Ja ich hatte es ernst gemeint. Ich war schon seit einiger Zeit oft traurig gewesen. Ich hatte Angst, Angst um meine Sünde. Angst, dass mich Gott nicht annehmen würde. Was sollte ich tun? Als ich fast vom Blitz getroffen wurde, stand es für mich fest: Ich musste Mönch werden. Vielleicht konnte ich damit Gott besser gefallen und meine Schuld loswerden. Vielleicht würde er mich dann annehmen. Vielleicht...

Martin Luther