WORTE vom 30.05.-05.06.2004

 

ausgewählt von Pfarrer Stephan Wahl, Trier, Katholische Kirche

 

 

Sonntag, 30. Mai 2004

Bischof Reinhard Marx auf die Frage wie man Jugendlichen Pfingsten, oder den Heiligen Geist erklärt:

Ich würde vielleicht anfangen mit der Erfahrung der Liebe. Gerade für junge Leute, mit 15, 16, 18 Jahren, ist das doch eine ganz zentrale Erfahrung oder ein zentraler Wunsch, das, was sie sich jedenfalls ersehnen. Und der Heilige Geist ist ja eigentlich die Übersetzung für das Wort Liebe. Oder umgekehrt könnte man sagen, Liebe ist der beste Name für das, was wir eigentlich Heiligen Geist nennen, die intensivste Liebe, die möglich ist, nämlich die Liebe, die in Gott ist und die die Welt geschaffen hat, die die Menschen geschaffen hat, die so wahnsinnig verliebt ist in die Welt, dass eben alles existiert, was wir sehen, dass wir selber da sind. 

 

Montag, 31. Mai 2004

Wer sich den Sinn für das tägliche Wunder in der Realität erhält, sieht Gott überall. Er ruht im Kern der Dinge wie der Fragen. Nicht alle löst er einem, und der Tod ist das größte Rätsel. Aber es ist nur eines unter vielen und mag es auch paradox klingen: Gerade die Rätselhaftigkeit und Wunderfülle dieser Welt ist mir Anlass zu großem Vertrauen. Denn darin vernehme ich die Stimme des Schöpfers.

Ein Wort von Kai Diekmann, Chefredakteur der „Bild“-Zeitung

 

Dienstag, 1. Juni 2004

Eine meiner zentralen Lebensfragen, die mich bis ans Ende meiner Tage verfolgt: Gott? Ich glaube an dich, ich glaube nicht an dich, ich glaube ein bisschen an dich… Ich habe das Problem nie gelöst. Ich versuche es jeden Tag von neuem.

David Bowie in einem Stern-Interview

 

Mittwoch, 2. Juni 2004

Ich habe die höchsten Berge bestiegen,
bin durch Felder gelaufen,
bin gerannt, bin gekrochen,
nur um mit dir zusammen zu sein.
Aber ich habe immer noch nicht gefunden, wonach ich suche.
Ich habe Lippen wie Honig geküsst,
habe mit Engelszungen geredet und die Hand des Teufels gehalten,
in einer warmen Nacht war ich kalt wie ein Stein.
Aber ich habe immer noch nicht gefunden, wonach ich suche. 
Ich glaube an das kommende Gottesreich,
in dem sich alle Farben zu einer vereinen,
denn Du hast die Schuld getilgt, die Ketten gelöst, das Kreuz auf dich genommen.
Du weißt, ich glaube es.
Aber noch immer habe ich nicht das gefunden, wonach ich suche. 

U2 - I still haven’t found what I’m looking for 

 

Donnerstag, 3. Juni 2004

George Michael zum Thema Älterwerden:

Hätte ich ein Problem damit, würde ich mir meine Haare färben und mir meinen Bart abrasieren. Aber ich mag ein bisschen Grau an mir und fühle mich verdammt wohl in meiner Haut. Außerdem darf man eins nicht vergessen: Die beiden Dinge, aus denen wir die größten Probleme machen - das Dickwerden und das Altern - sind den meisten Menschen auf der Welt gar nicht vergönnt.

(George Michael, Spiegel April 2004)

 

Freitag, 4. Juni 2004

Als Muslim genieße ich in meiner Heimatstadt Köln Freiheiten, die einem Christen in meiner Heimatstadt Isfahan verwehrt sind – angefangen von der Freiheit der Kleidung bis zur Freiheit, Staatsoberhaupt zu werden oder Bürgermeister. Ich wünsche mir, dass sich diese westliche Freiheit auch überall in der islamischen Welt durchsetzt.

Ein Wort von Navid Kermani, iranischer Schriftsteller

 

Samstag, 5. Juni 2004

Wenn ich als Christ.. nicht will, dass mein Glaube nach den Handlungen der Kreuzritter oder der Inquisition beurteilt wird, muss ich auch selbst sehr vorsichtig sein, um nicht den Glauben eines anderen nach den Handlungen zu beurteilen, die einige wenige Terroristen im Namen seines Glaubens begehen. Unsere universellen Werte  verlangen von uns auch, dass wir die menschlichen Eigenschaften, sowohl die guten als auch die schlechten, die wir mit allen unseren Mitmenschen gemein haben, anerkennen und dass wir die gleiche Achtung vor der Menschenwürde und Sensibilität der Angehörigen anderer Gemeinschaften zeigen, die wir auch von ihnen erwarten.

Ein Wort von Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen