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WORTE
vom 02.-08. Mai 2004
ausgewählt von Ambros
Tremel, Ludwigshafen, Katholische Kirche
Sonntag, 2. Mai 2004
Kinder - aus Liebe zum Leben
Unser Land leidet an einem dramatischen Kindermangel. Kinder gleichen dem
frischen Wind, der die abgestandene Luft einer müden Erwachsenenwelt
vertreibt und die Atmosphäre erneuert. Ein Staat, in dem am laufenden Band
Reformideen aus dem Hut gezaubert werden, der aber viel zu wenig für die
Kinder tut, produziert mit aller Geschäftigkeit nur heiße Luft.
Aber es ist nicht nur die Politik, die zu wenig für die Kinder tut.
Es gibt auch zu wenig Paare, die sich für Kinder entscheiden. Die
Entscheidung für Kinder ist schließlich immer auch eine Entscheidung gegen
manches andere.
Wir sollten uns über Ehepaare freuen, die ja sagen zum Kind und auch all
denen danken, die ihnen helfen, dieses Ja einzulösen.
Bischof Franz Kamphaus
Montag, 3. Mai 2004
Über sein Lebensmotto
Auch wenn mir am Lebensende noch eine Stunde zusätzlich geschenkt
würde, würde ich sie genau so wie immer verbringen. Denn ich habe jede
Stunde meines Lebens gelebt als sei es die letzte: getreu der Devise:
Heute beginnt der Rest des Lebens.
Rüdiger Nehberg, Abenteurer
Dienstag, 4. Mai 2004
Materialien für den Unterricht "Ich bin reich"
Falls ich heute morgen gesund aufgewacht bin, habe ich ein besseres Los
gezogen als 1 Million Menschen auf der Welt, welche die nächste Woche
nicht erleben werden. Und falls sich in meinem Kühlschrank Essen
befindet, ich angezogen bin, ich ein Dach über dem Kopf habe und ein Bett
zum Hinlegen besitze, bin ich reicher als 75 % der Menschen dieser Welt.
Aus missio konkret
Mittwoch, 5. Mai 2004
Die Utopie ist möglich
Die Utopie ist möglich.
Wenn wir uns für sie entscheiden, dann besiegen wir die versklavende
Vergangenheit, bezwingen wir die harte Gegenwart, erzwingen wir ein neues
Morgen.
Bischof Pedro Casadaliga aus Brasilien
Donnerstag, 6. Mai 2004
Europa braucht Einwanderer
Europa braucht Einwanderer. Würde Europa zur Festung, würde es ein
kleinlicheres und ärmeres, ein schwächeres und älteres Europa.
Außerdem ist die Mehrheit der Einwanderer arbeitsam, couragiert und
zielstrebig. Sie wollen nichts geschenkt bekommen und sie wollen sich
integrieren, ohne dabei jedoch ihre Identität aufzugeben. Gerade im 21.
Jahrhundert braucht Europa die Einwanderer.
Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen
Freitag, 7. Mai 2004
Über ihren Glauben
Ich bin in einem christliche Elternhaus aufgewachsen, von daher war mir
der Glaube ein Stück weit in die Wiege gelegt. Doch es war ein positiver
Glaube, ich wurde nie zu etwas gezwungen. Ich bin auch nicht als Kind
getauft worden. So konnte ich mich ganz bewusst für Gott entscheiden. Was
ich nicht so an der Kirche mag, ist das Verhärmte, das Leidende. Gott zu
kennen, das bedeutet für mich Freude, Glück und Spaß.
Rebecca, Sängerin bei "Normal Generation"
Samstag, 8. Mai 2004
Über Straßenkinder in Deutschland
Die Zahl der Kinder, die Sozialhilfe erhalten, hat sich in
Westdeutschland seit 1980 verdreifacht und ist auch in Ostdeutschland
gestiegen. Das ist ein sozialpolitisches Alarmsignal. 7000 Kinder lungern
hierzulande auf der Straße herum. Und diese bittere Armut ist nicht
allein mit Geld zu beseitigen. Die Kinder sind das Opfer zerstörter
Familien, des Alkoholismus, des Drogenkonsums. Sie ernähren sich durch
Betteln, Diebstahl oder werden von Drogenhändlern und Zuhältern
ausgebeutet. Das ist eine Schande für eine zivilisierte Gesellschaft. Den
Kampf gegen diese Armut dürfen wir nicht nur dem Staat überlassen.
Wichtiger als statistische Theoriediskussion ist die Bereitschaft,
praktisch mitzuhelfen. Es fängt möglicherweise in der Nachbarschaft an.
Norbert Blüm, Bundesarbeitsminister a.D.
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