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WORTE
vom 21.-27. März 2004
ausgewählt von Altfried
G. Rempe, Trier, Katholische Kirche
Sonntag 21. März 2004
Frühling 1938
Heute, Sonntag früh ging ein plötzlicher Schneesturm über die Insel.
Zwischen den grünenden Hecken lag Schnee. Mein junger Sohn holte mich zu
einem Aprikosenbäumchen an der Hausmauer. Von einem Vers weg, in dem ich
auf diejenigen mit dem Finger deutete, die eine Krieg vorbereiten, der den
Kontinent, diese Insel, mein Volk, meine Familie und mich vertilgen mag.
Schweigend legten wir einen Sack über den frierenden Baum.
Bertolt Brecht, Frühling 1938 (in: Gedichte in einem Band, Suhrkamp
Frankfurt 91997, S. 815)
Montag, 22. März 2004
Keine besondere Begabung...
"Der normale Erwachsene denkt nicht über die Raum-Zeit-Probleme
nach. Alles, was darüber nachzudenken ist, hat er nach seiner Meinung
bereits in der frühen Kindheit getan. Ich dagegen habe mich derart
langsam entwickelt, dass ich erst anfing, mich über Raum und Zeit zu
wundern, als ich bereits erwachsen war. Naturgemäß bin ich dann tiefer
in die Problematik eingedrungen als ein gewöhnliches Kind."
"Ich habe keine außergewöhnliche Begabung, ich bin nur etwas
skeptischer und vielleicht auch etwas neugieriger als andere Leute".
Albert Einstein über sich selbst (zit nach /www.gym-hip.org –
Website des Gymnasium Hilpoltstein)
Dienstag, 23. März 2004
gelegen oder ungelegen...
"Ich spreche zu euch heute nicht als ein amerikanischer Bürger
und auch nicht als Jude, sondern als ein Mensch, der in allem Ernst danach
strebt, die Dinge objektiv zu betrachten.
Was ich erstrebe, ist einfach mit meinen schwachen Kräften der Wahrheit
und Gerechtigkeit zu dienen auf die Gefahr hin, niemand zu gefallen."
Albert Einstein (zit nach website der Albert-Einstein-Schule
Ravensburg)
Mittwoch, 24. März 2004
Der mütterliche Gott
Jerusalem klagt: »Der HERR hat mich verlassen, mein Gott hat mich
vergessen!«
Doch der HERR sagt: »Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu
vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib
getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch
nicht! Jerusalem, ich habe dich unauslöschlich in meine Hände
eingezeichnet; deine Mauern sind mir stets vor Augen. Die Leute, die dich
wiederaufbauen werden, sind schon unterwegs... Von denen, die dich
zerstört haben, wird man weit und breit nichts mehr sehen. Du warst wie
eine kinderlose Frau; aber bald werden deine Kinder zu dir sagen: 'Uns ist
es zu eng hier; schaff uns mehr Platz, damit wir wohnen können!'... «
Die Bibel im Buch Jesaja über den mütterlichen Gott (Jes 49,14-20 –
Übersetzung der Gute Nachricht Bibel)
Donnerstag, 25. März 2004
An die Nachwelt
Liebe Nachwelt!
Wenn ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein
werdet, als wir es sind bzw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen.
Diesen frommen Wunsch mit aller Hochachtung geäußert habend, bin ich
euer (ehemaliger) Albert Einstein
der geniale Gelehrte in einer Widmung (zit nach www.hagalil.com)
Freitag, 26. März 2004
Ein Engel...
An diesem Maiabend, als mein Vater gesagt hatte, dass es ein schwerer
Sommer werden würde, gingen wir raus und setzten uns in die Zementröhre,
Benny und ich... (Unsere Zementröhre) war ein prima Versteck, wenn man in
Ruhe und Frieden irgendwo sitzen wollte... "Ein schwerer
Sommer", wiederholte Benny nachdenklich. "Zum Teufel, Erik, du
musst mir schreiben.
Ich sitze da oben in Malmberg (im Ferienhaus), bis die Schule wieder
anfängt, aber wenn du einen guten Rat brauchst, dann weißt du, wo du
mich finden kannst."
Da ging ein Engel durch die Zementröhre. Er war ganz deutlich zu spüren,
und ich weiß, dass auch Benny ihn fühlte, denn er räusperte sich und
wiederholte sein Angebot mit feierlicher Stimme.
"Verfluchter Mist, Erik. Schreib mir, wie es dir geht." Wir
teilten noch eine letzte zerknitterte Zigarette...
Håkan Nesser im Kriminalroman "Kim Novak badete nie im See
Genesareth" (Büchergilde, Frankfurt 2003, hier S. 15-16)
Samstag, 27. März 2004
AIDS
Zwei Worte auf der Website der aidskampagne-trier "Auch wir sind
Menschen, die Liebe, Wärme und Menschlichkeit brauchen. Wer uns die Hand
gibt, wird nicht infiziert!"
Nkosi Johnson, ein AIDS-kranker südafrikanischer Junge gestorben 2001
im Alter von 12 Jahren. ... und Maria Follscheid, Bitburg "Der
gottloseste Satz ist: Wir können nichts tun."
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