Rundfunkarbeit der Kirchen im SWR




 

 

WORTE vom 18.-24. August 2002

 

ausgewählt von  Roland Spur

Evangelische Kirche

 

Sonntag, 18. August 2002

 

Gottes Liebe

 

Man hat recht, die Schönheit der Welt zu lieben, denn sie ist das Zeichen eines Liebesaustausches zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Die Schönheit ist für die Dinge, was die Heiligkeit für die Seele ist.

 

Simone Weil

 

 

Montag, 19. August 2002

 

Altes Neues; »Alles ist schon einmal da gewesen«

 

Die neuen Zeitalter beginnen nicht auf einmal.

Mein Großvater lebte schon in der neuen Zeit

Mein Enkel wird wohl noch in der alten leben.

Das neue Fleisch wird mit alten Gabeln gegessen.

Von den neuen Antennen kamen die alten Dummheiten.

Die Weisheit wurde von Mund zu Mund weitergegeben.

 

Bertolt Brecht, Gedichte 1941 – 1947

Vgl. dazu: Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.« (Prediger Salomo 1, 9)

 

 

Dienstag, 20. August 2002

 

Einladung

 

Ihr nennet Mich Licht – so sehet Mich doch.

Ihr nennet Mich Weg – so folget Mir doch.

Ihr nennet Mich Leben – so suchet Mich doch.

Ihr heißet Mich schön – so liebet Mich doch.

Ihr heißt Mich die Liebe – so folgt doch der Bahn, denn wenn ihr Mich liebt, habt ihr alles getan.

 

Alte Inschrift im Dom zu Lübeck

 

 

Mittwoch, 21. August 2002

 

Gott Vertrauen

 

Gott, zu dir rufe ich!

In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht.

Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.

Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe.

Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede.

In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld.

Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.

 

Ein Gebet von Dietrich Bonhoeffer

 

 

Donnerstag, 22. August 2002

 

Engelsgüte

 

Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt.

Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.

 

Hermann Hesse

 

 

Freitag, 23. August 2002

 

Variation in Liebe; vgl. 1. Korinther 13, 13

 

Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei. Aber die Liebe ist das schwächste Glied in der Kette, die Stelle an welcher der Teufelskreis bricht.

 

Eva Zeller

 

 

Samstag, 24. August 2002

 

erlesen   

Alle Bücher, die ich gelesen habe, haben mir den Trost nicht gegeben, den mir dies Wort der Bibel gab: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.«

 

Immanuel Kant