WORTE vom 14.-20.04.2002

 

ausgewählt von Annette Bassler, Ober-Olm, Evangelische Kirche

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 14. April 2002

Ein Pfarrer und ein Busfahrer kommen nach ihrem Tod gleichzeitig an die Himmelspforte. Petrus öffnet ihnen, schaut sich die beiden genau an, und entscheidet dann:
"Du, Pfarrer, kommst in den untersten Himmel und Du, Busfahrer darfst in den Höchsten Himmel !"
"Ich hör´ wohl nicht recht..." beschwert sich der Pfarrer: "Jetzt habe ich mein ganzes Leben in der Kirche verbracht, und darf nur in den untersten Himmel, und der da soll in den höchsten Himmel kommen?"
"Tja, weißt Du..." sagt Petrus: "Bei Deinen Gottesdiensten haben die meisten nur geschlafen, aber bei ihm im Bus haben alle, die mitgefahren sind, aufs Innigste zu Gott gebetet !"

 

 

Montag, 15. April 2002

Zum weisen Sokrates kommt einer gelaufen: "Höre, Sokrates, das muss ich dir erzählen!"
"Halt ein!" unterbricht ihn der Weise, "hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?" "Drei Siebe?", fragt der andere voller Verwunderung. "Ja, guter Freund! Lass sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht:
Das erste ist die Wahrheit. Was du mir sagen willst, hast du geprüft, ob es wahr ist?" "Nein, ich hörte es erzählen und..."
"So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte.
Ist das, was du mir erzählen willst gut?" - "Nein..., im Gegenteil, aber..."
"Hm", unterbrach ihn der Weise, "so lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden.
Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?"
"Na ja, notwendig nun gerade nicht..." "Also, sagt der Weise, "wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht weiter damit."

Die drei Siebe des Weisen von Sokrates

 

 

Dienstag, 16. April 2002

Türen werden rasch zugeschlagen.
Schon ein Scherzwort genügt, ein Zucken der Schulter, und die eisernen Angeln sind taub.
Du aber Gott, der du öffnest, nicht zuschlägst: wandle den störrischen Sinn, beweg das fühllose Holz und halte zur Not den Finger dazwischen.

Rudolf Otto Wiemer

 

 

Mittwoch, 17. April 2002

Marshal Fukes war ein großer Mann in der europäischen Militärgeschichte.
Es war eine schlimme Schlacht als der Offizier, der für das Halten der Linien zuständig war, zu ihm kam: "Wir können sie nicht halten. Sehen Sie es ein, wir können es nicht!"
"Hören Sie zu", sagte Marshal Fukes, "wenn Sie die Linie nicht halten können, dann müssen Sie angreifen." Da griffen sie an und erwischten den Feind ohne Deckung."
Das ist das Prinzip. Im Geschäft, in der Spiritualität, in der Beziehung, im Beruf: Wenn Sie die Linie nicht halten können, greifen Sie an!

Robert H. Schuller

 

 

Donnerstag, 18. April 2002

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht so sicher.

Albert Einstein

 

 

Freitag, 19. April 2002

Den Traum auftanken

1950, in der Süd-Bronx. Jüdisches Viertel. Ein Jude namens Sickler hatte ein Geschäft für Babykleidung. Eines Tages lief das Geschäft so gut, dass er es allein nicht mehr schaffte.
Da sah er sah er ein Kind herumstehen. Ein netter Junge, schwarz, das störte ihn nicht. "Kannst du mir helfen?" - fragte er ihn. "Willst du dir was verdienen?" "Klar", antwortete der Junge. Der Junge hatte einen Traum. Und was für einen. Alle sprachen Jiddisch und bald konnte er es auch sehr, sehr gut. Er schloss die Schule ab und arbeitete immer noch in dem Laden.
Er besuchte die New Yorker Universität und viele seiner Kommilitonen waren Juden und so sprach er Jiddisch mit ihnen. Er tankte seinen Traum auf.
1993 wurde er Vorsitzender der Stabschefs der Vereinigten Staaten. Als er den Israelischen Premier Yitshak Shamir traf, sagte er auf Jiddisch: "Ich spreche Jiddisch." Das verblüffte Yitshak Shamir. Dieser jiddisch sprechende, aus Jamaika stammende Mann, ist der neue Außenminister der USA. Collin Powell

von Robert H. Schuller

 

 

Samstag, 20. April 2002

Wenn uns etwas uns fortgenommen, womit wir tief und wunderbar zusammenhängen, dann ist viel von uns selber fortgenommen.
Gott aber will, dass wir uns wieder finden - reicher um das Verlorene und vermehrt um diesen unendlichen Schmerz.

Rainer Maria Rilke