WORTE vom 03.-09.03.2002

 

ausgewählt von Annette Bassler, Evangelische

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 3. März 2002

Ein guter Soldat greift nicht an.
Ein überlegener Kämpfer siegt ohne Gewalt.
Ein großer Eroberer gewinnt ohne Kampf.
Ein erfolgreicher Verwalter leitet ohne Vorschriften.
Das ist intelligente Gewaltlosigkeit.
Das ist menschliche Macht.

Leo Tse

 

 

Montag, 4. März 2002

Eine Krankenschwester war die beste Studentin in der Klasse. Aber - beim letzten Test wusste sie die letzte Frage nicht. Und diese Frage lautete: "Wie heißt die Dame, die unsere Schule saubermacht?"
Ich dachte, das sei ein Witz. "Was hat das mit Krankenpflege zu tun? Wir sahen sie alle oft genug mit Eimer und Scheuerlappen. Sie war groß, dunkelhaarig und um die 50." Sie ließ die Frage unbeantwortet und gab ihr Papier ab. Als sie ging, hob jemand die Hand und fragte: "Herr Professor, wird die letzte Frage angerechnet? Der Professor sagte: "Ja, natürlich, genau wie alle anderen. Und: Ich sage Ihnen auch gerne warum. In ihrem Beruf werden sie vielen Menschen begegnen. Einige werden mächtig, reich und berühmt sein, andere ohne Bildung, unbekannt und namenlos. Aber jeder einzelne ist bedeutsam. Denn es sind Menschen, die Heilung brauchen. Sie verdienen ihre Aufmerksamkeit und ihre Pflege. Auch wenn sie nur, "Hallo" sagen, lächeln, oder nach dem Namen fragen."
"Das war wohl die lehrreichste Frage, die mir je im Leben gestellt wurde." sagte die Krankenschwester.
Und ich habe später erfahren, dass ihr Name Dorothy war.

Robert H. Schuller

 

 

Dienstag, 5. März 2002

Die Stimme spielt die Musik der Seele. Lauschen Sie aber nicht auf die Worte, sondern auf den Ton, und Sie werden etwas über die Person herausfinden, die auf dem Instrument spielt. Die Stimme zeigt, wer wir sind, und dass wir mehr sind als die von uns gewählten Worte.

Gerry Spence

 

 

Mittwoch, 6. März 2002

Menschen sind wie Grundstücke: Manchmal ist eine Goldader darin, und der Besitzer weiß es nicht.

John Steinbeck

 

 

Donnerstag, 7. März 2002

Man gibt immer den Verhältnissen die Schuld für das, was man ist.
Ich glaube nicht an die Verhältnisse.
Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.

George Bernard Shaw

 

 

Samstag, 9. März 2002

Mitte des Lebens

Als ich so saß und die alte Frau ansah, da sah ich mich plötzlich selber so dasitzen, alt und aufgequollen und schon halb tot, – und das war kein angenehmes Bild.
Da bekam ich Angst und ich ging schnell ins Freie, in den kleinen Garten hinterm Haus, da hatte ich Dahlien und Astern gepflanzt, die blühten.
Aber dann dachte ich: Siehst du, so gehst du jeder wichtigen Erkenntnis aus dem Weg und der nackten Wahrheit... Da ging also wieder hinein.

von Luise Rinser